Offener Wettbewerb 2023, Bassersdorf
Visualisierungen: Nora Walter Images
Das Grundstück der Kirchgemeinde Breite liegt in Bassersdorf am Südhang eines länglichen glazialen Moränenhügels, welcher den nördlichen Dorfrand bildet. Hinter der bewaldeten Hügelkuppe beginnt die landwirtschaftliche Erholungszone. Die Steinligstrasse erschliesst das Grundstück von Westen. Es ist Teil eines dreiecksförmigen Parzellenverbunds, welcher bemerkenswerterweise grösstenteils ohne die oftmals die einzelnen Parzellen begrenzenden Zäune oder Hecken auskommt. Auf dieser dreieckigen, geneigten Fläche werden durch drei horizontale Gebäudeabfolgen zwei grosszügige Freiräume generiert. Das Pfarrhaus aus den 50er Jahren bildet den westlichen Schlusspunkt der mittleren Gebäudeabfolge und ist somit zwischen den beiden Freiräumen eingebettet. Ein üppiger Baumbestand prägt die nähere Umgebung und trägt bei zum ersten Eindruck einer besonderen Lage, umgeben von einem intakten baulichen und freiräumlichen Bestand.
Der Projektvorschlag knüpft an den städtebaulichen Ansatz der «Staffelung» der ostseitig benachbarten Zeilenbauten aus den 80er Jahren an, indem der Hochpunkt mit Attika leicht zurückversetzt zur nachbarlichen Reihenhauszeile steht. Die beiden Terrassen nehmen sich durch die Höhenstaffelung deutlich zurück und rahmen doch gleichzeitig den zentralen Freiraum im Süden der Zeilenbauten. Auf diese Weise wird die geforderte maximale Ausnutzung zu erreicht, diese gleichzeitig aber möglichst verträglich angeordnet. Das Gebäude besetzt die Fläche, welche abzüglich kleinem und grossem, südlichen Grundabstand zur Verfügung steht. Die Tiefgaragenabfahrt, welche sich hinter der Strassenbaulinie befinden muss, schnürt das Volumen strassenseitig ein und bildet so gleichzeitig einen gut sichtbaren Hauseingang am Hochpunkt des Gebäudes aus.
Über eine überhohe Eingangshalle mit einer Sitzbank als Wartegelegenheit gelangt man über ein paar Stufen in das Treppenhaus, welches als Zweispänner organisiert ist und insgesamt 7 Wohnungen erschliesst. Das Pfarrbüro ist beim Hauseingang angeordnet und erhält einen eigenen Zugang direkt von der Eingangshalle. Auf diese Weise hat es zwar die funktionale Nähe zum Hauseingang und der im Hochparterre befindlichen Dienstwohnung des Pfarrers, könnte aber bei zukünftigen Änderungen der Nutzerszenarien auch als Hobbyraum oder Schaltzimmer vermietet werden. Die insgesamt 7 Wohnungen erhalten alle eine eigene grosszügige Terrasse oder einen Gartensitzplatz mit Südausrichtung und Ausblick auf das Alpenpanorama. Die Wohn- und Essräume sind jeweils in der Nähe der Aussenräume angeordnet. Bei den grösseren Wohnungen erweitern Zimmer mit Schiebe- oder Doppelflügeltüren den Wohnraum wahlweise als Spiel-, Schlaf- oder Bibliothekszimmer. Bei geöffneten Türen entsteht so eine räumliche Grosszügigkeit.