Wohnsiedlung Hardau IOffener Wettbewerb 2017, Zürich,
7. Rang
Ersatzneubau mit 123 Wohnungen
Das Quartier Hardau ist durch eine offene, durchlässige Bebauungsstruktur geprägt. Alle Freiräume sind zu einem gewissen Grad öffentlich zugänglich, durch die Setzung der Volumina zueinander und grösseren Grünflächen mit Aufenthaltsqualität wird der Grad der Privatheit generiert. Die soziale Heterogenität im Quartier wird als Chance begriffen, um eine vielfältige Bebauung zu schaffen, welche sich durch eine flexibel mögliche Aneignung der Aussenräume und eine hohe Diversität der Wohnungen auszeichnet und somit die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer durchmischten Bevölkerung erfüllt.
In der unmittelbaren Umgebung des Wettbewerbsperimeters am Hardaupark sind verschiedene Massstäbe anzutreffen. Die massigen Türme der Wohnsiedlung Hardau II werden von schlanken, viergeschossigen Zeilenbauten umgeben. Auch die überwiegende Bebauung entlang der Hardstrasse und dem Bullingerhof sind letzteren zuzuordnen. In Richtung Albisriederplatz entwickelt sich der Massstab bis hin zu sechsgeschossigen städtischen Wohnhäusern mit ausgebautem Dachgeschoss und öffentlichen Geschäftsnutzungen im Erdgeschoss. Der Hardaupark funktioniert ohne Geschäftsnutzung als öffentlicher Erholungsort und Treffpunkt für das Quartier.
Der vorgeschlagene Städtebau geht massstäblich sowie aussenräumlich auf die Nachbarschaft
ein. Der fünfgeschossiger Baukörper an der Hardstrasse knüpft an den Massstab der benachbarten Rand- und Strassenbebauungen an. Der freigespielte achtgeschossige, massigere Baukörper
zwischen den beiden Zeilen sucht eine Verwandtschaft zum Massstab der Hardautürme. Er generiert zwei ähnliche Aussenräume zu beiden Seiten, die sich zum Hardaupark hin öffnen und
erhält somit die Durchlässigkeit der Bebauungsstrukturen im Quartier.
Das Hohe Gebäude im Hof erhält eine eigenständige Adresse am Hardaupark und wird analog
zu den benachbarten Zeilenbauten der Siedlung Hardau II über einen länglichen Aussenraum
im Westen erschlossen. Im Kopf zum Hardaupark gegenüber dem Quartierssaal befindet sich der
Kindergarten. Zwischen Kindergarten und Quartierssaal spannt sich ein Zugangsplatz auf, der
zwischen dem öffentlichen Hardaupark und dem privateren Wohnhof vermittelt.
Die Wohnungen werden durch einfache, L-Förmige Versprünge zoniert. Auf eine Eingangshalle
wird meistens zugunsten des Wohnraums verzichtet. Die Aussenräume der Wohnungen funktionieren als Erweiterung des Wohnraums in der Diagonalen und geniessen alle den Blick in die
Weite des angrenzenden Hardauparks.